鹿島美術研究 年報第41号別冊(2024)
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nach Idealen und weniger die Verbindung zur Industrie.Darüber hinaus zeigt die Glyptothek ein anderes System der Produktion für öffentliche Gebäude in Deutschland aus dem 19. Jahrhundert. In der 1830 eröffneten Glyptothek malte der Nazarener Maler Peter von Cornelius Wand- und Deckengemälde, wie sie im Alten Museum in Berlin zu sehen sind. Für das Alte Museum zeichnete Schinkel fast alle Entwürfe selbst, Cornelius führte die Fresken aus. In der Glyptothek bestimmte Cornelius alle Programme und zeichnete alle Kartons, obwohl Klenze den Nazarener hasste. Anders als Schinkel ergriff Klenze also nicht bei allen Bauvorhaben die Initiative. Beim Bau der Walhalla in Regensburg entwarf Klenze zwar selbst, verwendete aber für das Äußere den antiken Stil und für das Innere die moderne Eisenkonstruktion. Außerdem verwendete er zum Teil verschiedene Baupläne, wie die von Schinkel und Friedrich Gilly. In jedem Fall sind die Bauten Klenzes bereits in der Entwurfsphase eine Mischung aus verschiedenen Ideen.Nachdem Klenze die Alte Pinakothek errichtete, ein Nachfolger Klenzes, Friedrich von Gärtner, entwarf die Neue Pinakothek. Sie verdienen besondere Beachtung aufgrund ihrer Dekorationen. In der Alten Pinakothek wurden an den Decken Deckenmalereien über italienische und deutsche Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit, von Peter von Cornelius gemalt. An der Außenwand der Neuen Pinakothek wurden von Wilhelm von Kaulbach Wandbilder über König Ludwig I. als Mäzen und Münchner Künstler vom 18. bis zum 19. Jahrhunderts angebracht. Beide Malereien wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seine Darstellungen für diese Dekorationen wurden von Zeitgenossen tatsächlich gehasst, da sie als Kitsch empfunden wurden. Der Architekt gab Kaulbach keine Anweisungen, alle Details über Künstler, Denkmäler und Sujet wurden wahrscheinlich vom Maler selbst erdacht. Die Struktur ähnelte ein wenig den Wandmalereien im Alten Museum von Schinkel oder vielleicht einer Deckenmalerei im Musée Louvre, jedoch war der Inhalt ganz neu und selten. Kaulbach hält sich bei der Dekoration der Architektur nicht mehr an den Stil der Vergangenheit.Anschließend möchte ich ein Fazit meines Vortrags ziehen. Wie ich zu Beginn erwähnte, betrachtete Winckelmann im 18. Jahrhundert die Dekoration als die kleinen Dinge, als Zierlichkeit sozusagen. Im 19. Jahrhundert verwendete in Berlin der ― 658 ―― 658 ―

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